AZ Ausgabe Mainspitze vom 11.8.2007

Flugzeug-Tankdeckel in Garageneinfahrt gelandet

Königstädter Fund wird untersucht / Keine Schäden


Auf dem Grundstück von Horst Stumpf in Königstädten landete ein Flugzeugteil.
Foto: Vollformat/Volker Dziemballa

Nicht nur Gutes kommt von oben: Bei einem Königstädter knallte ein Flugzeugteil auf das Grundstück. Er ist nun froh, dass es nicht zu Personen- oder Sachschäden kam.

Von
Ralf Schuster

Es war am Donnerstag früh gegen 8.15 Uhr, als Horst Stumpf in seinem Haus in Königstädten in der Freiherr-vom-Stein-Straße, wo er seit 17 Jahren wohnt, ein ungewöhnliches Geräusch hörte. Als er aus dem Fenster sah, sah er das runde Alu-Teil am Boden liegen, dachte aber zuerst, es handele sich um das Mittelteil einer Radkappe, die von der Straße her in seine Garageneinfahrt hinein geschleudert worden war. Erst bei näherem Hinsehen wurde klar, dass es sich wohl eher um das Teil eines Flugzeuges handelt, und zwar um einen Tankdeckel. Dafür sprechen der Kerosingeruch, der deutlich zu bemerken ist, sowie die englischen Aufschriften. Das Alustück, an einer Seite wohl durch den Aufprall etwas verdellt und auf der Front durch den Betrieb abgescheuert, hat einen Durchmesser von 15 Zentimetern und ist drei Zentimeter dick.

Für Stumpf ist kein Schaden entstanden, weder am Zaun, an dem das Teil zum Liegen kam, noch an einer Mauer. Allerdings macht er sich schon Gedanken, was wohl passiert wäre, wenn da gerade jemand gestanden hätte.

Der Computerfachmann wusste zunächst nicht, wem er den Vorfall melden muss. Die "Main-Spitze" half weiter: Es gibt beim Flughafenbetreiber "Fraport" einen Schutzdienst für solche Fälle. Der holt die Teile ab, erstellt Protokolle und kümmert sich im Eventualfall auch um Schadensregulierung. Das Geld holt sich die "Fraport" dann von den betroffenen Gesellschaften zurück. Denn an dem Flieger, der den Tankdeckel beim Abflug verloren hat, war ja irgendetwas nicht in Ordnung. Sonst dürfte das nicht passieren.

Es kommt auch ganz selten vor, heißt es in der Pressestelle des Airports: Vor drei Jahren habe es in Ginsheim-Gustavsburg einmal einen Dachschaden gegeben, verursacht durch einen kleinen Bolzen, der vom Himmel fiel. In Bad Soden hatte man vor etwa zwei Jahren auch einmal einen Fall, bei dem es sich ein größeres Teil von einem Flugzeug löste,  erinnert sich Frank Cornelius, er ist zuständig für "Schäden außerhalb des Zauns", wenn sie kein Blaulicht erfordern, also Menschen nicht verletzt sind.

Mehr dazu hier:
 
Beachten Sie bitte den aufgelisteten Vorfall vom 25.11.2004. Es ist auch eine Urinbombe vor ca. 2 Jahren in Drais bekannt. Den Dachschaden bezahlte Fraport.

Die Rüsselsheimer Polizei hatte sich nicht zuständig gezeigt, nachdem sich der Beamte vergewisserte, dass der Vorfall sich schon am Vortag ereignete: Es war also kein Flieger mehr mit einem ungewohnten Loch in der Außenhülle unterwegs, den man eventuell noch hätte warnen müssen. Untersucht wird der Vorfall, wohin das Teil gehört und warum es abfiel, auf jeden Fall. Das kann aber einige Tage dauern.

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