Fraport
droht in seiner Hauspostille vom September 2004 unverfroren
damit, dass ein Ausbau zum Mega-Hub, also mehr als eine
Million Flugbewegungen, zwingend notwendig sei. Es wird
also nicht bei der Nordwestbahn bleiben, wie die Planung für
das weitab von der neuen Bahn gelegene Riesenterminal Süd
erschreckend deutlich macht. Diese Platzierung fordert das
Atlanta-Modell mit 4 oder 5 Parallelbahnen geradezu heraus.
Wir dürfen also noch mit zwei Südbahnen rechnen unter Rückbau
der Startbahn West. Hierzu passt die Aussage von
Fraport-Manager Stelter: "In Deutschland ist, wenn überhaupt,
nur Platz für einen der voraussichtlich neun Mega-Hubs
weltweit". Und das ausgerechnet mitten im dicht
besiedelten Rhein-Main-Raum. Was das für Mainz und
Rheinhessen bedeutet, muss ich nicht ausmalen. Schon jetzt
steht fest, dass Mainz kein einziges reines Wohngebiet mehr
ausweisen kann. Die Region wird verkommen. Wer es sich
leisten kann, wird die Flucht ergreifen. Und der Flugplatz
Hahn wird trotz weiteren Ausbaus keine Entlastung bringen,
solange Fraport noch jede Menge Fluglinien auf der
Bewerberliste hat.
Beschämend
ist, wie sehr die Landesregierung RP die Bürger der Region
in Stich lässt.
Die Landesregierung ist für den Ausbau, allen voran der
Westerwälder Bauckhage und der Vorderpfälzer Beck.
Die Landesregierung präferiert scheinheilig die Nordost-Variante, die gar
nicht zur Diskussion steht und auch nie kommen wird, weil
diese den Fraport - Teileigentümer Frankfurt belasten
würde. Mit der Ausrede, man sie sei für die
Nordostbahn, entziehen sich die Verantwortlichen jeder Auseinandersetzung in
der Sache.
Wir dürfen nicht resignieren, denn Ungeheuerliches droht
uns:
Lerchenberg, Marienborn, Hechtsheim, Bretzenheim,
Oberstadt, Weisenau werden zwischen zwei Landekorridore
eingeklemmt wie auf dem Mittelstreifen einer Autobahn. Nach
Aussage des Umweltbundesamts werden die betroffenen Gebiete
von Mainz in den Phasen der Belastung zum Wohnen ungeeignet
sein!
Hartmut
Rencker
Ortsbeiratsmitglied ödp + Freie Wähler |