Flughafenausbau Fraport
Heiße Diskussion mit Landtagsabgeordneten

Die Mainzer Bürgerinitiative gegen die Flughafenerweiterung hatte im Bürgerhaus Lerchenberg zur Diskussion mit Landtagsabgeordneten und Kandidaten geladen. Unerwartet viele Besucher machten einen Wechsel des Veranstaltungsraums notwendig. Der große Saal wurde mit 300 - 400 Gästen voll !

Ein besonderer Dank gilt Herrn Alt-Bürgermeister Dr. Hofmann für sein eindringliches Statement für die Menschen und gegen den alles zerstörenden Wachstumswahn.

Besonders hervorzuheben ist auch das Engagement der
Mainzer Rheinzeitung
die eine ganze Sonderseite dem Aufbegehren der geplagten Menschen gegen unmenschliche Polit- und Wirtschaftsinteressen gewidmet hat.

Hier die Titelzeilen:

SPD, CDU und FDP sind für neue Bahn

Risiken durch Vogelschlag

Lerchenberg belastet wie Raunheim

Schutz hat Vorrang vor Wachstum

Flüge verlagern, Routen verlegen

Sorgen der Bürger ernst nehmen

Für die Vielzahl der Artikel sei hier nur der Kommentar von Redakteur Helmut Oesterwinter wiedergegeben:

Im Vorfeld der rheinland-pfälzischen Landtagswahl sind den Bürgerinitiativen und Organisationen, die sich in Mainz und Rheinhessen gegen noch mehr Fluglärm und den Ausbau des Frankfurter Flughafens wehren, zwei Mut machende Aktionen gelungen: der Zusammenschluss der Gruppen in einer Arbeitsgemeinschaft, die jetzt die Kräfte bündeln kann, und die Konfrontation heimischer Landtagskandidaten mit fast 300 Bürgern, für die das Fluglärm-Maß längst voll ist. Auch wenn bei der Lerchenberger Runde keine konkreten Rezepte auf den Tisch kamen, wie die künftigen Landtagsabgeordneten das Jet-Gedröhn mindern und den Flughafenausbau verhindern wollen, dürfen wenigstens die Veranstalter mit dem Abend im Bürgerhaus zufrieden sein. ihnen liegt es nämlich vor allem am Herzen, diejenigen, die im nächsten Landtag und in der kommenden Landesregierung die Interessen der Bürgerzu vertreten und Verantwortung zu tragen haben, für die berechtigten Sorgen der Menschen zu sensibilisieren. Diese Sorgen sind groß.Sie gelten vor allem der Gesundheit, der Umwelt, dem Wert der eigenen vier Wände, der Zukunftssicherung für die Familie. Das haben die Menschen "ihren" Politikern sehr deutlich gemacht.
In der Sache Erfolge zu erringen, wird allerdings ein langwieriger und schwieriger Weg. Denn die Mainzer und Rheinhessen sind bei weitem nicht die einzigen, die sich gegen den von einem waachsenden Flughafen ausgehenden Belastungen wehren. Anderen geht es noch schlimmer. Und die Landespolitiker ziehen in dieser Problematik keineswegs an einem Strang - nicht einmal die Mainzer.

Beschämend ist, wie sehr die Landesregierung RP die Bürger der Region in Stich lässt. 
Die Landesregierung ist für den Ausbau, allen voran der Westerwälder Bauckhage und der Vorderpfälzer Beck. 
Allerdings präferiert man die Nordost-Variante, die gar nicht zur Diskussion steht und auch nie kommen wird, weil diese den Fraport - Teileigentümer Frankfurt belasten würde. Mit der Ausrede, die Landesregierung sei ja für die Nordostbahn, entzieht sich diese jeder Auseinandersetzung in der Sache.

Wir dürfen nicht resignieren, denn Ungeheuerliches droht uns: Lerchenberg, Marienborn, Hechtsheim, Bretzenheim, Oberstadt, Weisenau werden zwischen zwei Landekorridore eingeklemmt wie auf dem Mittelstreifen einer Autobahn. Und ein Nachtflugverbot wird der Großkunde und Teileigentümer Lufthansa nie zulassen.
Schon einmal hat David Goliath besiegt, nämlich in Sachen Medinpark.

Hartmut Rencker
Ortsbeiratsmitglied ödp + Freioe Wähler

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