Mainzer Rhein-Zeitung vom 17.09.2004
Busch-Kritik an Packstation

Für Ortsvorsteher sind gerade ältere Lerchenberger schlecht über das Angebot der Post informiert

Zu wenig informiert hat die Post die Lerchenberger über die neue Packstation, meint Ortsvorsteher Busch. Das Unternehmen weist dies zurück.

- LERCHENBERG. "Wer weiß denn schon, wer die DHL ist", moniert Ortsvorsteher Werner Busch. Am Lerchenberg anscheinend nicht jeder - und nicht nur das. Denn Busch will Szenen vor der DHL-Packstation beobachtet haben, die klar machen, dass vielen nicht bekannt ist, was eine Packstation ist und wie sie funktioniert. So hätten ältere Damen vor der Servicestation am Einkaufszentrum spekuliert, dass "der Mann sicher noch nicht da" sei. Mitarbeiter hat eine Packstation aber keine. Busch kritisiert: Seit gut sechs Wochen stehe die Station, ohne dass die Post per Flugblatt oder Info-Veranstaltung die Anwohner informiert habe.

Auf dem Lerchenberg habe man einen Senioren-Anteil von 60 Prozent, da sei die Vertrautheit mit moderner Technik nicht so groß, verdeutlicht Busch. Und Techniken wie E-Mail oder SMS muss man beherrschen, will man an einer Packstation zum Beispiel ein Paket abholen. Denn per Mail oder Kurzmitteilung wird der Empfänger informiert.

Um ein Paket zu versenden, muss man sich anmelden, Kartellen in den Schlitz an der Station schieben und sonst noch einige Regeln beachten. Der Ortsvorsteher: "Das ist wie mit den Geldautomaten. Da trauen sich viele Ältere  heute noch nicht dran." Postpressesprecher Stefan Heß sind Beschwerden vom Lerchenberg bisher noch nicht untergekommen. Mainz-weit würden die Packstationen sehr gut angenommen. "Die laufen bombastisch." Auch die Lerchenberger Station sei ausgelastet - nicht so stark wie die an der Universität, aber zufriedenstellend.

Den Vorwurf mangelnder Information will Heß nicht auf seinem Unternehmen sitzen lassen: "Wir haben Ende Juli Postwurfsendungen zur Packstation in jeden Haushalt geschickt." Zudem habe man über Plakate und ein Handy-Quiz informiert. Aber natürlich werde die Post weitere Informationen an die Lerchen-berger weiterreichen, sollte es dort Bedarf geben, macht Heß deutlich. "Das ist ja in unserem eigenen Interesse." Auch mit Busch will die Post schnell Kontakt aufnehmen, um die Probleme zu klären. Und schließlich gebe es auch noch Packstation-Teams vor Ort, die Nutzern die Station erklären könnten, sagt Heß.

Zudem ist der Lerchenberg laut Heß postalisch gut versorgt. Schließlich gebe es die Post-Agentur im Hotel, die alle Leistungen anbiete. Heß: "Die sind da sehr engagiert." Busch beeindruckt das nur bedingt: 
"Es hat lange gedauert, bis viele Leute überhaupt wuss-ten, dass die Post nun dort untergebracht ist."

Stefan Butz

Infos im Internet: www.packstation.de.

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